Kopfhörer-Verstärker mit Russen-Röhren
GI-30 und 12Sh1L



Es muß ja nicht immer ECCxx oder ECLxx sein...

Eigentlich fehlte mir ein Kopfhörer-Verstörker mit Röhren zum Musik genießen vom CD-Player, Satelliten-Radio, MP3-Player etc.

Vorhanden sind ein NAD-6D-Kopfhörer mit 100 und ein AKG K141 mit 600 Ohm Impedanz. Die Suche in Jogi's Röhrenbude förderte viele Anregungen zu Tage. Trafo oder eisenlos, Triode oder Pentode? Versuch macht kluch...

Ein Versuchsaufbau mit 4Sh1L/4P1L klang gut, paßte aber nicht ins vorgesehene Gehäuse.

Der Netztrafo streute Brumm in den Ausgangstrafo, für genügend Abstand zu den Ausgangstrafos (20cm) fehlte der Platz.

Also nach Volkers Plan einen White-Kathodenfolger mit 2 als Triode geschalteten 12P17L aufs Brett gebaut.

Das komplizierte Netzteil und der Gesamtaufwand (8 Röhren, 3 Netztrafos, Spannungsteiler zum Hochlegen der Heizungen etc.) ließen mich trotz guten Klangs die Sache verwerfen. Der Verstärker sollte jetzt in einem alten PC-Netzteil-Gehäuse Platz finden. Die Teile sollten möglichst aus der Bastelkiste kommen. Ein 12V- und ein 60V-Printtrafo waren platzmäßig akzeptabel. Doch welche Röhren nehmen? Ein Versuch mit der Senderöhre GI-30 ergab bei ca.60V Anodenspannung zunächst wilde Schwingungen im 60MHz-Bereich. Nach Einfügen von Drosseln unmittelbar an den Anodensteckern war Ruhe und es gab brauchbare Resultate mit beiden Kopfhörern.
Nur für den Discman oder MP3-Player war die Verstärkung zu gering. Also mußte noch je eine einfache Vorstufe her. Zwei als Triode geschaltete 12Sh1L lösten das Problem.

Die niedrige Betriebsspannung hat den Charme, daß man mit 100V-Elkos auskommmt, die nicht so viel Platz wegnehmen. Die Simulation des Netzteils mit PSUD2 führte noch zu dem 39k-Widerstand, der die Spannung bei kalten Röhren begrenzt und nach dem Abschalten die Elkos sicher entlädt. Als Anodenstecker für die GI-30 dienen 1,3mm-Steckhülsen, die mitsamt den Drosseln in Schrumfschlauch eingeschrumpft wurden. Bei ca. 45V Anodenspannung ist das kein Problem.

Die Netztrafos sind auf einer gebohrten Pertinaxplatte aufgebaut. Sicherung, Gleichrichter, Elkos und Widerstände fanden auf einer Lötösenleiste Platz. Die Kaltgerätestecker, der Schalter und das Netzfilter im Gehäuse bieten sich ja zur Weiterverwndung an.

Poti und Buchsen kommen auf die Vorderseite, die Röhrenfassung (Septar und Loktal) in das Gehäuseoberteil.
Und so sieht dann das fertiger Gerät aus. Sicher ist es nicht für einen Schönheitspreis geeignet, aber so gehts halt auch mit kleinem Budget.

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